Ijarkors letzte Schlacht by Kurt Mahr

Ijarkors letzte Schlacht by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Gänger des Netzes, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1987-04-17T01:00:00+00:00


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Wie die Mauern einer uralten Gigantenfestung ragte die Wand des Raumschiffswracks vor dem Beiboot auf: ein düsterer Schatten im Dunkel des Alls, nur ein paar Zinnen und Zacken im Widerschein der Sonne glühend, sonst finster und drohend, schweigsam.

Ijarkor erinnerte sich an Zeiten, in denen er bei diesem Anblick nichts Besonderes empfunden hätte, höchstens ein wenig Triumph; denn wenn die Überlieferung recht hatte, war es seine Flotte gewesen, die das riesige Schiff zum Wrack geschossen hatte.

Aber der Triumph war ihm längst vergangen. Er spürte den Hauch des Todes, der von der grauen Metallmasse ausging. Er empfand das Gefühl der Verlassenheit, in die das Wrack gehüllt war. Er hatte die Vision fremder Wesen, die einst an Bord dieses Schiffes gelebt und gearbeitet hatten, unabhängiger Geschöpfe, die nicht an die Unfehlbarkeit des Ewigen Kriegers glaubten und nichts vom permanenten Kampf wissen wollen. Er fragte sich, wer sie gewesen sein mochten. Und plötzlich brannte eine andere, viel wichtigere Frage in seinem Bewußtsein: Wenn du nicht einmal mehr weißt, wen du besiegt hast, was ist dein Sieg dann wert?

Das Beiboot ankerte in der Nähe einer Schleuse. Die Mannschaft bereitete den Ausstieg des Ewigen Kriegers vor. Ein Elfahder hatte das Kommando. Auf seinem mit Stacheln bewehrten Panzer trug er das Symbol des Dritten Weges. Ijarkors Auftritt hatte sich unter angemessenen Bedingungen zu vollziehen. Der Krieger begab sich nicht ohne Gefolge in die Öffentlichkeit - und sei es auch nur die Öffentlichkeit eines uralten Wracks, in dem, wenn es hoch kam, noch dreißig Wesen lebten.

Gefahr war nicht zu befürchten. Die Hochenergieprojektoren von achtzig Gardistenschiffen hatten eine psionische Schockfront erzeugt und durch den Hyperraum abgestrahlt. In unmittelbarer Nähe des Raumschifffriedhofs war die Front im Standarduniversum materialisiert und zu einer Serie mentaler Schockwellen verwandelt worden. In Cursaafhar war niemand mehr bei Bewußtsein.

Der Ewige Krieger erhob sich und ging zur Schleuse. Die Mitglieder der Mannschaft verharrten in demütiger Haltung, während er an ihnen vorbeischritt. Er trug eine seiner Phantasierüstungen, ein drei Meter hohes Gebilde aus rostrotem Metall, einem oben abgerundeten Zylinder ähnelnd, der im oberen Drittel eine deutliche Einschnürung aufwies. Die Rüstung war ein technisches Wunderwerk. Sie war mit Waffen und anderen Geräten ausgestattet, die Ijarkor per Mentalbefehl kontrollierte.

Die Verbindung zum Innern des Wracks war bereits hergestellt. Der Krieger hatte eine Schleuse zu passieren, denn der Wrackteil, an dem das Beiboot angedockt hatte, war luftleer. Jenseits der Schleuse wartete der Elfahder mit fünf Leibgardisten. Die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung. Scheinwerfer flammten auf. Die Lichtflecke, die sie erzeugten, glitten an fleckigen, grauen Metallwänden entlang. Der Korridor endete vor einem schweren Schott. Der Elfahder trat vor. Er trug Geräte bei sich, die mühelos mit den primitiven elektronischen Riegelmechanismen alter Raumschiffe fertig wurden. Das Schott öffnete sich. Eine Schleusenkammer wurde sichtbar, die groß genug war, ein mittleres Bordfahrzeug aufzunehmen. Lichter begannen zu strahlen. Das Schott schloß sich. Man hörte das Zischen einströmender Luft.

Jenseits des Ausgangs ein weiterer Korridor, dieser wesentlich besser erhalten als der Gang auf der anderen Seite der Schleuse. Die Luft sei atembar, meldete der Elfahder. Die Gardisten öffneten die Helme ihrer Raumschutzkombinationen.



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